19.-21. März / Veranstaltungszentrum, Saal 3
Netzwerktreffen: Komik, Behinderung, Medien

Über Behinderung und Behinderte macht man keine Witze. Oder doch? Gehört es nicht zur Inklusion, auch mit und über Menschen mit Behinderung zu lachen? Überdies, so der Soziologie Jörg Kastl, sollte man besser fragen: „Können behinderte Menschen/Behinderungen komisch sein?“ Luke Mockridge bejaht dies ausdrücklich: „Aus meiner eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen habe ich immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt, den ich gefeiert habe“ – was Mockridge als Entschuldigung dafür anführt, selbst Aussagen über Behinderte machen zu dürfen, die die meisten als unkomisch und dumm empfinden, manche aber als erfrischend witzig. Wer kann und darf also über Behinderte und Behinderungen (und mit wem zusammen) Witze machen oder lachen?
Das DFG-Netzwerk Komik und Behinderung im Schnittpunkt von Kultur-, Medien-, Sozial- und Bildungswissenschaften (Leitung: Susanne Hartwig, Romanistik, Universität Passau) lotet das Spannungsfeld zwischen Inklusion und Exklusion, Provokation, Solidarisierung und Empowerment aus. Das zweite Arbeitstreffen des Netzwerks in Bochum (Veranstalterin: Anette Pankratz, Englisches Seminar, RUB) beschäftigt sich mit dem Teilgebiet Komik, Behinderung und Medien und geht dabei folgenden Fragen nach:
- Welche Formen von Komik und Lachen über Menschen mit Behinderung entfalten in welchen Medien besonders positive oder negative Wirkungen?
- Welche Akteure nutzen welche Medien?
- Wie kommen die Perspektiven von Menschen mit Behinderung in den Medien zur Geltung?
- Welche medialen Prozesse der Skandalisierung, Popularisierung und Normalisierung lassen sich beobachten?
Es treffen sich rund 20 Wissenschaftler*innen aus Argentinien, Deutschland, Großbritannien, Kanada und den USA vom 19. bis 21. März an der Ruhr-Universität Bochum, Veranstaltungszentrum, Saal 3. Neben den wissenschaftlichen Vorträgen findet am Donnerstag, 20. März um 17 Uhr, auch eine öffentliche Podiumsdiskussion statt mit ZDF-Redakteur Werner Doyé und dem Journalist und Medienwissenschaftler Jonas Karpa.